Eine Fusion aus freien Stücken

Fusionen sind generell immer negativ behaftet. Wenn nicht offiziell, so inoffiziell. Nicht so bei der Fusion der «Wohnbaugenossenschaft Buchwigger Willisau» (17 Wohnungen) mit der «Wohnbaugenossenschaft Castelen Willisau» (36 Wohnungen). Heute sind sie die «WOBA Region Willisau Genossenschaft». Die Voraussetzungen dafür waren schlichtweg ideal: gleiche Region, vergleichbare Grösse, etliche Doppelmitgliedschaften und personelle Parallelen in den Vorständen. Finanzchef und Verwalter Markus Bossert sowie Aktuar Stefan Mehr waren in beiden Führungsgremien tätig.

«Diese zwei Genossenschaften waren sehr gesund, gut aufgestellt, Druck von aussen zur Fusion gab es nicht», erklärt Markus Bossert. Hingegen habe man etliche Vorteile erkannt: nur noch ein Vorstand, eine Revisionsstelle und mittelfristig eine Verwaltung für alle 53 Wohnungen. Die beiden Genossenschaften sind die Fusion von langer Hand und mit Sorgfalt angegangen. Von entscheidender Bedeutung für den Erfolg sind laut Bossert die solide rechtliche Beratung und der frühe Einbezug der Mitglieder. Im Fall Willisau war das Interesse sehr gross. An den Informationsveranstaltungen haben 95 Prozent der Mitglieder teilgenommen. «Überraschenderweise gab es keine kritischen Stimmen.» Das erklärt sich Bossert mit der von Anfang an transparenten Information, der gleichen Philosophie und dem seit jeher vertrauensvollen Klima. «Statt Beerdigungen waren die Fusions-Generalversammlungen fröhliche Hochzeitsfeste.»

Die Verantwortlichen schauen mit Genugtuung auf den abgeschlossenen Prozess zurück. «Wir würden es wieder gleich machen», bilanziert Bossert. Er sehe nicht einen einzigen Nachteil, «höchstens emotional, weil die vertrauten Genossenschaftsnamen verschwunden sind».