Wie eine Baugenossenschaft zerfallene Häuser im Ortskern in ein Bijou verwandelt
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Beuge- und Hauserhaus

Wie eine Baugenossenschaft zerfallene Häuser im Ortskern in ein Bijou verwandelt

Die Bevölkerung von Näfels hat sich in den letzten 25 Jahren nur noch geärgert. Mitten im Dorfkern sind das «Hauserhaus» und die «Beuge» immer mehr zu einem Schandfleck verkommen. Diese Situation hat den Ehrgeiz der Genossenschaft Alterswohnungen GAW Linth unter dem Präsidium von Franz Landolt geweckt. Nach aufwändigen Abklärungen, Verhandlungen und Machbarkeitsstudien konnte die GAW Linth die beiden Grundstücke erwerben. 

Eines der ältesten Häuser

Landolt und der beauftragte Architekt Volker Marterer von Dom Architekten Mollis erläuterten den DV-Teilnehmen den den rund zehnjährigen Weg von der Idee bis zum heutigen Bijou. «Bei einem solchen Projekt ist das Verständnis für das kulturelle Erbe des Gebäudes das A und O», sagte Marterer. In der Tat hat das Ensemble «Beuge- und Hauserhaus» eine illustre Vergangenheit. Im 17. Jahrhundert war das Ensemble ein barockes, herrschaftliches Palais der Patrizierfamilie Hauser. Diese Vergangenheit war beim Kauf des Gebäudes bekannt, nicht aber die Reichweite der früheren Vorgeschichte. Die Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, aber auch mit Kanton und Gemeinde waren von grosser Bedeutung. Mit Schmunzeln sagte Marterer an der Veranstaltung: «Mit jeder neuen Studie der Denkmalpflege wurden die Gebäude noch älter.» Schliesslich stand fest, dass die Ursprünge auf das Jahr 1415 zurückgehen, auf die Zeit der Schlacht von Näfels. Die «Beuge» ist eines der ältesten Häuser im Kanton Glarus. 

Alterswohnen im Zentrum Heute stehen die beiden sorgfältig restaurierten Häuser als Juwel mitten im Ortskern. Sie beinhalten elf Alterswohnungen mit verschiedenen Grundrissen. Aus Respekt vor der alten Bausubstanz hat man auf gängige Grundrisse verzichtet. Wer hier wohnt, muss Freude an historischer Bausubstanz haben, bei der jedes Detail stimmt – kombiniert mit modernen Elementen. Im Gebäudekomplex ist auch ein Gästezimmer für Angehörige der Bewohnenden verfügbar sowie eine Ferienwohnung. Das Erdgeschoss umfasst eine Bäckerei, ein Café und einen Gewerbebetrieb. Ein Sitzungszimmer mit modernster Infrastruktur in alten Gemäuern kann von Vereinen oder Externen gemietet werden. «Vor und im Haus soll Leben spürbar sein», sagte Landolt.

Noch Restfinanzierung

Landolt und Marterer machten klar, dass während sechs Jahren Planung und drei Jahren Bauzeit tagtäglich Stolpersteine zu bewältigen waren. Dazu gehört auch die Finanzierung. Die ursprünglichen Kosten von 8,3 Millionen Franken sind auf 11 Millionen gestiegen. Finanziert wurde das Bauvorhaben durch (beachtliche) Eigenmittel der GAW Linth, durch Bankkredite, durch einen grossen Beitrag der Denkmalpflege, durch Stiftungen und durch die Finanzierungsinstrumente des gemeinnützigen Wohnungsbaus; zum Beispiel ein Darlehen aus dem Fonds de Roulement. Die GAW Linth ist zuversichtlich, dass sie auch die verbleibende Restfinanzierung von gut einer Million meistern wird. «Zum Glück sind wir als Bauherrin eine Genossenschaft.» Dadurch sei laut Landolt mehr möglich gewesen – aus Respekt zur Geschichte und «weil das Haus leben soll». 

Anerkennungspreis 2022 der Stiftung

Bereits zum sechsten Mal konnte im Rahmen der Delegiertenversammlung der Anerkennungspreis für ausserordentliche Leistungen  im gemeinnützigen Wohnungsbau verliehen werden. Der mit 15'000 Franken dotierte Preis ging dieses Jahr an die Genossenschaft Alterswohnungen Linth GAW für das Projekt «Beuge». Verbandspräsident Daniel Burri nannte fünf Gründe, weshalb die Wahl auf dieses Projekt fiel: 

  • Rettung einer historisch wertvollen alten Bausubstanz
  • Enge Zusammenarbeit mit dem Gemeinwesen
  • Aufwertung des Dorfkerns
  • Neue Alterswohnungen im Zentrum, gesellschaftlich wertvoll
  • Klares Statement für den gemeinnützigen Wohnungsbau

GAW-Linth-Präsident Franz Landolt freute sich über diese Würdigung. Sowohl ideell wie auch materiell, ist doch der Zustupf ein weiterer schöner Beitrag an die Restfinanzierung (siehe oben). Nachdenklich machten die Schilderungen von Fritz Hauser: Er ist als Kind in der «Beuge» aufgewachsen, ohne Heizung und ohne jeglichen Komfort. Seine Ausführungen wirkten wie eine Schilderung aus einer anderen Welt. Umso erfreulicher, dass Hauser heute Vizepräsident der GAW Linth ist und sich zu Recht über die neu erstrahlende «Beuge» freuen kann. 

Daniel Burri (l.) übergibt den Anerkennungspreis an Fritz Hauser, Vizepräsident und Franz Landolt (r.), Präsident der GAW Linth.

Daniel Burri (l.) übergibt den Anerkennungspreis an Fritz Hauser, Vizepräsident und Franz Landolt (r.), Präsident der GAW Linth.

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